Die diesjährige Microsoft Ignite Konferenz war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Als fünfte Veranstaltung unter diesem Namen hat die Konferenz endlich ihren Rhythmus gefunden. Mehr als 22.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt konnten sich aus fast 2.000 Sessions und Workshops ihren ganz persönlichen Konferenzplan zusammenstellen.
Im Vergleich zu den Vorjahren hatte der Ausstellungsbereich von Microsoft noch einmal an Größe zugenommen. Dieser Bereich gliederte sich in die folgenden Themengebiete:
In diesen Bereichen gab es einzelne Stände zu den einzelnen Produkten und Diensten. Ein besonders großer Bereich war Microsoft Surface gewidmet. Dort konnten Besucher eine Vielzahl an Surface Geräte in Augenschein nehmen, kennenlernen und auch ausprobieren. Hierzu zählte auch das Surface Hub 2.
Auch in diesem Jahr waren die Themen auf Microsoft Azure und Microsoft 365 ausgerichtet. Die Cloud-Produkte und -Dienste für den modernen Arbeitsplatz von heute waren unter dem Motto Modern Workplace und Modern Life zusammengefasst. Hier lag der Schwerpunkt definitiv auf der modernen Zusammenarbeit mit Microsoft Teams. Das Produkt Team von Microsoft Teams war mit insgesamt 12 Ständen vertreten.
On-Premises Produkte waren auch auf der diesjährigen Konferenz, bezogen auf ihre Sichtbarkeit, eine absolute Randerscheinung. Exchange Server war nur am Kombi-Stand Exchange Server & Online zu finden. Der Stand war während der gesamten Zeit rege besucht. MItglieder der Exchange Server Produktgruppe und MVPs führten rege Diskussionen zu Migrationen und Hybrid-Deployments. Ähnlich sah es mit der Sichtbarkeit von SharePoint Server aus. SharePoint war traditionall mit zwei Ständen vertreten. Ein Stand hatte den Fokus auf Architektur und hybride Anbindung, beim zweiten Stand lag der Schwerpunkt auf Softwareentwicklung für die SharePoint-Plattform. Neben Windows Server wurden weitere On-Premises Produkte nicht namentlich geführt.
Ein weiterer Fokus lag in diesem Jahr auf Dynamics 365 als zentrale Plattform für Geschäftsapplikationen. Hier fiel insbesondere auf, dass die Power Platform (Common Data Service, Power BI, Power Apps und Power Automate) als Bestandteil von Dynamics 365 betrachtet wird. Ob sich dies auch technisch in diese Richtung entwickelt, bleibt abzuwarten.
Auch die meisten Aussteller in der Partner Solution Zone waren zufrieden. In diesem Jahr wurden aus Öffnungszeiten ausgeweitet und die Teilnehmer durch mehrere Social Hours zum Besuch animiert. Auch bei den Ausstellern stand das Thema Cloud klar im Vordergrund. Produkte und Dienste für reine On-Premises Umgebungen waren die Seltenheit.
Der Ignite Sessionkatalog bietet Ihnen ausführliche Informationen zu den Sessions. Für die meisten Sessions finden Sie nicht nur die Aufzeichnung, sondern auch die PowerPoint-Präsentationen. Die wichtigsten Sessions zu Azure AD, Exchange (Online) / Outlook und Microsoft Teams habe ich für Sie hier zusammengefasst:
Während der Ignite Konferenz gab es zahlreiche Ankündigungen für die Microsoft Cloud-Produktwelt. Wir dürfen gespannt sein, wann uns diese neuen Funktionen im realen Leben beglücken. Nicht zu allen Ankündigungen gab es eine detaillierte Datumsangabe, wann die beschriebene Funktion verfügbar sein wird.
Insgesamt gab es in den folgenden Kategorien Ankündigungen:
Insgesamt ist während der Microsoft Ignite Konferenz noch einmal deutlich geworden, dass Unternehmen in Deutschland dem Technologietrend zur Cloud-Nutzung und einem Wechsel zu einer modernen Arbeitsweise vier bis fünf Jahre hinterherhinken. In persönlichen Gesprächen auf der Konferenz wurden zwei Hauptgründe immer wieder genannt: Sicherheitsbedenken und Unkenntnis im Betrieb von Clouddiensten. Beiden Gründen kann mit einem einfachen Lösungsansatz begegnen werden: Lernen und Verstehen. Dem wiederum steht die deutsche Angst vor Veränderung am Arbeitsplatz entgegen (s. Blogartikel "Wie verändert sich mein IT-Arbeitsplatz in einer cloudbasierten Welt").
Microsoft kennt das Problem schon länger und hat vor zwei Jahren mit einer Umstellung der klassischen MOC-Kurse versucht, um dem Wissensdefizit bei Kunden und Beratern zu begegnen. Um den neuen beruflichen Anforderungen in der IT besser gerecht zu werden erfolgt eine Umstellung von produktspezifischen Zertifizierungen hin zu rollenbasierten Schulungen und Zertifizierungen.
Vor diesem Hintergrund stand die gesamte Microsoft Ignite Konferenz unter dem Motto „Learn - Connect - Explore“. Die auf der Microsoft Ignite Konferenz angebotenen Sessions und Workshops waren Lernpfaden zugeordnet, um Teilnehmern eine möglichst zielgerichtet persönliche Auswahl zu ermöglichen. Am ersten Konferenztag ist das neue Lernportal, Microsoft Learn (Link), von live gegangen. Das neue Angebot ist in die Microsoft Docs-Plattform (Link) integriert und wird in den nächsten Monaten die Seiten von Microsoft Learning (Link) ablösen. Durch die direkte Integration von Microsoft Learn in die zentrale Docs-Plattform zur Dokumentation aller Microsoft Produkte und Dienste sind für Sie als Lernenden alle Inhalte unter einem Dach im Zugriff. Die deutschsprachigen Inhalten von Microsoft Learning werden in den nächsten Monaten auf die neue Plattform portiert.
Die rollenbasierten Zertifizierungen bilden die heutigen Anforderungen in modernen IT-Abteilungen erheblich besser ab, als die Zertifizierungen der Vergangenheit. Allerdings existieren hier für aktuelle On-Premises Produkte, wie z.B. SQL Server oder die System Center Familie, noch Defizite. Hier bin ich gespannt, wie sich die rollenbasierten Lernpfade und Zertifizierungen entwickeln werden.
Das Orange County Convention Center (OCCC), als zentraler Ausrichtungsort für den Großteil der Sessions ist in seiner schieren Größe eine Herausforderung. Ohne passendes Schuhwerk und einem guten Verständnis für die Lage der Räume verbringt man einige Zeit mit der Suche der Räumlichkeiten und langen Wanderungen. Wer auf diese Wanderungen verzichten wollte, konnte es sich im Hub bequem machen und an einer großen Videowand im Hang Out auswählten Sessions live folgen.
Aufgrund ihrer Größe ist die Microsoft Ignite Konferenz, gerade für Erstbesucher, überwältigend. Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur davon abraten, so viele Sessions wie möglich zu besuchen. Wenn Sie das versuchen, leiden Sie spätesten am Mittwochmittag an Erschöpfungserscheinungen. Die Teilnahme an der Microsoft Ignite Konferenz wird dann zum lohnenden Ergebnis, wenn Sie eine gute Mischung aus Sessions und direkten Gesprächen mit Microsoft Experten und Partnern finden. Gerade für Besucher aus Europa ist die Ignite Konferenz eine sehr gute Möglichkeit, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehen zu vertiefen.
Wenn Sie es in diesem Jahr nicht zur Microsoft Ignite geschafft haben, empfehle ich Ihnen den Besuch einer Microsoft Ignite The Tour-Veranstaltung. Während dieser Tour durch zahlreiche Städte haben Sie an zwei Tagen die Möglichkeit, ausgewählte Sessions live zu sehen und mit Microsoft Experten zu sprechen. Die Tour macht am 29.und 30. April 2020 Halt in Berlin. Dort werde ich zwei Sessions halten. Die Themen sind "Exchange Hybrid - Connecting Exchange to the Cloud" und "Outlook for iOS and Android - A gold standard for secure mobile communications in the enterprise".
Wir sehen uns in Berlin.
Sie denken über einen vollständigen Wechsel zu Microsoft 365 oder eine Hybrid-Konfiguration mit Office 365 nach? Wir beraten Sie umfassend und neutral über die Möglichkeiten der Office 365 Plattform und Microsoft 365.
Sie möchten mehr über Exchange Server 2019 erfahren? Gerne erläutern wir Ihnen die technischen Änderungen und Chancen für Ihr Unternehmen in einem individuellen Workshop. Bis dahin, werfen Sie doch einen Blick in das Microsoft Exchange Server 2019: Das Handbuch für Administratoren.
Die Microsoft Konferenz MS Ignite 2015 bot eine große Anzahl an technischen Breakout-Sessions und Diskussionsrunden. Nachfolgend finden Sie Links zu den Channel 9 Aufzeichnungen der Sessions mit primären Fokus auf Exchange, Exchange Online and Office 365.
Alle weiteren Aufzeichnungen der MS Ignite finden Sie auf Channel 9: http://channel9.msdn.com/Events/Ignite/2015
Save the date for MS Ignite 2016: May 8th – May 13th in Chicago
Das Blog Cumulative Update für November 2019 (CU1119) fasst interessante Themen rund um Cloud Sicherheit, Exchange Server, Office 365, Microsoft Teams und Azure des Monats November 2019 zusammen.
Die wichtigsten Sessions der Ignite 2019 zu den Theman Azure AD, Exchange (Online) / Outlook und Microsoft Teams finden Sie hier:
Gerne unterstützen wir Sie bei der Planung und Durchführung Ihrer Exchange Server Implementierung oder Migration.
Weitere Informationen zu unseren Dienstleistungen finden Sie auf unserer Website (https://www.granikos.eu) oder Sie kontaktieren direkt unser Vertriebsteam: info@granikos.eu
Der virtualisierte Betrieb von Exchange Server ist seit der Einführung von Hypervisor-Plattformen immer wieder Thema für Diskussionen. Oftmals werden diese Diskussionen sehr emotional geführt und die richtigen Argumente für und gegen solch einen Betrieb finden selten Gehör. Das ist meist dann der Fall, wenn das Motto 100% Virtualisierung ausgerufen wurde.
Unabhängig von der Exchange Server Produktversion gibt es für die Planung und den Betrieb virtualisierter Exchange Server einen wichtigen Grundsatz:
Die Anforderungen an Prozessor, Arbeitsspeicher und Datendurchsatz der Festplatten für virtualisierte Exchange Server sind identisch zu den Anforderungen eines Betriebs auf physischen Servern.
Von diesem Grundsatz wird in der Realität immer wieder abgewichen. Abweichung von diesem Grundsatz haben aber automatisch Auswirkungen auf den stabilen und sicheren Betrieb von Exchange Server und erhöhen zusätzlich das Betriebsrisiko.
Mit Exchange Server 2019 haben sich empfohlenen Betriebsparameter für einen stabilen Betrieb, im Vergleich zu den Vorversionen, stark verändert.
Die empfohlene Prozessor-Konfiguration sieht weiterhin eine 2-Sockel-Architektur, allerdings mit insgesamt bis zu 48 Prozessorkernen (Cores) vor. Für den Betrieb eines Exchange Servers mit Postfach-Rolle ist eine Arbeitsspeichergröße von 128GB und für einen Server mit Edge Transport-Rolle eine Arbeitsspeichergröße von 64GB empfohlen.
Ob für Ihre Exchange Server 2019 Umgebung diese empfohlenen Betriebsparameter sinnvoll oder ob andere Betriebsparameter notwendig sind, finden Sie mit Hilfe des Exchange Server 2019 Sizing Calculator heraus. Der Calculator basiert auf einer Excel-Datei, die für Exchange Server 2019 ab dem Kumulativen Update 2 Bestandteil der Exchange Server 2019 ISO-Datei ist. Für Exchange Server 2016 können Sie die Excel-Datei direkt aus dem Microsoft Download Center herunterladen.
Die Virtualisierung von Exchange Server 2019 ist, wenn Sie sich nur an den Empfehlungen der Online Dokumentation orientieren, eine Herausforderung. Sie werden zu recht einwenden, dass niemand diesen Empfehlungen folgt, um Exchange Server 2019 produktiv zu betreiben. Meine Gegenfrage ist aber automatisch: Warum folgen Sie diesen Empfehlungen nicht? Die Empfehlungen basieren auf den jahrelangen Erfahrungen der Exchange Produktgruppe mit dem Betrieb von Exchange Server 2019 in großen und hochverfügbaren Umgebungen.
An dieser Stelle sei auch noch einmal darauf hingewiesen, was das Produkt Exchange Server ist:
Exchange Server ist eine Softwarelösung zur hochverfügbaren und sicheren Bereitstellung einer Massaging-Plattform für Clients und weitere Applikationen.
Vor dem Hintergrund der Empfehlungen für die Prozessor- und Arbeitsspeicherkonfiguration ist eine Virtualisierung von Exchange Server 2019 nicht immer sinnvoll. Wenn Sie eine Datenbankverfügbarkeitsgruppe (DAG) mit der Mindestanforderung von vier Mitgliedsservern konfigurieren, benötigen Sie auch mindestens vier Hypervisor-Host-Systeme. Der gleichzeitige produktive Betrieb von zwei Exchange Servern auf einem Host-System stellt ein beträchtliches Betriebsrisiko dar und ist im Regelbetrieb zu vermeiden.
Für den empfohlenen Betrieb des Exchange Server Gast-Systems müssen Sie in der Hypervisor-Plattform mit fest reservierten Ressourcen für Prozessor und Arbeitsspeicher arbeiten. Sie können bei der CPU-Ressourcenzuweisung zwar ein Verhältnis von 1:2 (pCore : vCore) konfigurieren, jedoch ist dies nur dann sinnvoll, wenn Sie sowohl die CPU-Auslastung des Gast-Systems, als auch des Host-Systems lückelos überwachen. Sobald auf dem Host-System weitere virtuelle Systeme betrieben werden, die eine hohe CPU-Last erzeugen, geht dies automatisch zu Lasten des Exchange Server-Systems.
Bedenken Sie bei der Konfiguration der Ressourcen immer, dass eine auf einem Windows Server betriebene Applikation immer genau die Ressourcen sieht, die das Betriebssystem meldet. Ist ein Server-System mit 24 vCores und 128GB Arbeitsspeicher konfiguriert, so nimmt die Applikation diese Ressourcen auch in Anspruch. Stehen diese Ressourcen bei einer dynamischen Zuweisung durch das Host-System nicht unmittelbar zur Verfügung, kommt es zu spürbaren Leistungsproblemen und zu Appkilationsfehlern.
Neben den Hypervisor-Herausforderungen für CPU-Cores und Arbeitsspeicher ergeben sich ebenso Herausforderungen für die Anbindung der notwendigen Speichermedien. Idealerweise verfügt das Gast-System für Exchange Server 2019 über nur ein, per Laufwerksbuchstaben eingebundenes Volume für das Betriebssystem und die Exchange Server Programmdateien. Alle weiteren Volumes zur Speicherung der Postfachdatenbanken und Protokolldateien werden über Mountpoints eingebunden. Je nach Anzahl der benötigten Volumes und der verwendeten Technologie zur Bereitstellung von Volumes in der Hypervisor-Plattform, stoßen Sie hier an Grenzen. Erschwert wird diese Situation noch dadurch, dass der hochverfügbare Betrieb einer DAG die Nutzung der AutoReseed-Funktion von Exchange Server vorsieht. Die AutoReseed-Funktion erfordert die Einbindung weiterer Volumes durch die Hypervisor-Plattform in das Gast-System.
Die Bereitstellung von leistungsstarkem Datenspeicher ist der neuralgische Punkt einer virtualisierten Exchange Server-Plattform. Für die Bereitstellung des erforderlichen Datenspeichers bieten Ihnen zahlreiche Hersteller die phantasievollsten Lösungen an. In den meisten Fällen handelt es sich um Lösungen, die eine Ersparnis des benötigten Gesamtvolumens für Exchange Server Postfachdatenbanken und Protokolldateien versprechen. Oftmals wird dies durch eine Form der Deduplizierung für die Postfachdatenbanken und Protkolldateien erreicht.
In solchen einem Fall muss Ihnen bewusst sein, dass Sie das Feld eines unterstützen Betriebes von Exchange Server 2019 verlassen. Sie nehmen Exchange Server eine der wichtigsten Funktionen für den Fall eines Desaster, die Datenbankportierbarkeit.
Jede weitere Technologieebene im Betrieb Ihrer Exchange Server-Plattform erhöht die Komplexität und die Zahl der möglichen Fehlerquellen. Hinzu kommt, dass Sie solch einen extern angebunden Datenspeicher immer redundant betreiben müssen, um das allgemeine Betriebsrisiko der Plattform zu minimieren. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang auch, dass das Exchange Server Produktteam klassische HDD-Datenträger für die Speicherung von Datendateien empfiehlt, da SSD-Laufwerke nicht die notwendige Zuverlässigkeit und Robustheit aufweisen.
Mit Exchange Server 2019 wurde die Funktion der MetaCache-Datenbank (MCDB) eingeführt. Die Aufgabe der MCDB ist die Beschleunigung des Datenzugriffs auf häufig genutzte Postfachinformationen. Für den optionalen Betrieb einer DAG mit aktivierter MCDB-Funktion sind einige Voraussetzungen zu erfüllen:
Beim Betrieb einer Exchange Server Plattform mit physikalischen Servern verwenden Sie idealerweise passende M.2 SSD-Laufwerke, die direkt innerhalb des Servers verbaut sind. Auf diese Weise stehen Ihnen mehr Standardsteckplätze für die HDD-Laufwerke der Daten-Volumes zur Verfügung.
Aber wie können Sie von den Vorteilen der MCDB bei einem virtualisierten Betrieb von Exchange Server profitieren?
Wie bereits erwähnt, basiert die Nutzung der MCDB-Funktion auf SSD-Datenträgern. Bei einem Betrieb in einer Hypervisor-Plattform sind immer zusätzlichen Technologieebenen zwischen dem Betriebssystem und dem eigentlichen Datenspeicher, die den Geschwindigkeitsvorteilen einer direkten SSD-Anbindung in einem physikalischen Server entgegenstehen.
In einer Hypervisor-Plattform ist der Betrieb einer MCDB-Konfiguration nicht sinnvoll. Die zusätzlichen Laufwerke, insofern Sie als SSD-Laufwerke bereitgestellt werden können, erhöhen nochtmals die Komplexität der Plattform und erzeugen mit ihren Disk-I/O zusätzliche CPU-Last auf dem Host-System. Damit steigt das Risiko einer Verlangsamung des Datenzugriffs, sobald auf dem gleichen Host-System andere Applikationen mit hohen Systemanforderungen betrieben werden.
Daher ist meine Empfehlung, die MCDB-Funktion von Exchange Server 2019 nur beim Betrieb mit physikalischen Servern zu nutzen.
Der zu Exchange Server 2019 gehörende Role Requirements Calculator unterstützt Sie auch bei der Planung einer MCDB-Implementierung.
Wenn Sie einen virtualisierten Betrieb von Exchange Server 2019 planen, beachten Sie bitte immer die Empfehlungen der Exchange Server Produktgruppe in der Online Dokumentation. Diese Empfehlungen gründen auf den Erfahrungen im täglichen Betrieb von Exchange Server und den Exchange Server Supportfällen, basierend auf sehr individuellen Exchange Server Betriebsarten in Kundenumgebungen.
Achten Sie bei der Virtualisierung von Exchange Server 2019 auf eine möglichst einfache und standardisierte Implementierung. Jede zusätzliche Technologieebene erhöht nicht nur die Komplexität des Betriebs, sondern ist immer auch eine zusätzliche Fehlerdomäne. Vertrauen Sie nicht auf die Versprechen für vermeintlich leistungssteigernde Speicherlösungen für Ihre Exchange Server Systeme, die gerne von Systemhäusern als Allheilmittel angeboten werden.
Der Einsatz der MetaCache-Datenbank ist nur auf physikalischen Servern sinnvoll. Nur dort bietet die MCDB den gewünschten Geschwindigkeitsvorteil als Cache-Speicher zwischen Applikation und den Postfachdatenbanken.
Und vergessen Sie nicht, die Hochverfügbarkeit der Exchange Server 2019 erfolgt, wie bei allen modernen Exchange Server Versionen, auf Applikationsebene.
Und wenn Sie den Betrieb einer Einzelserverinstallation von Exchange Server 2019 planen, so möchte ich Ihnen den Wechsel zu Microsoft 365 und Exchange Online ans Herz legen.
Viel Spaß mit Exchange Server 2019.
Am 24. Juli 2018 wurde die Preview Version von Exchange Server 2019 veröffentlicht. Exchange Server 2019 ist eine Weiterentwicklung von Exchange Server 2016 und somit bereits die dritte Version moderner Exchange Server. Wie schon die Vorversionen profitiert auch Exchange Server 2019 von den Entwicklungen in Office 365. Naturgemäß werden wir aber nicht alle Funktionen, die Exchange Online bietet, in der On-Premises Variante von Exchange Server zur Verfügung haben. Ebenso können wir, wie die Erfahrung der letzten beiden Versionen gezeigt hat, davon ausgehen, dass mit der Veröffentlichung der RTM Version noch nicht alle angekündigten Funktionen im Produkt aktiv sind. Vielmehr wird der Funktionsumfang mit den nachfolgenden Kumulativen Aktualisierungen stetig erweitert.
Aber was hat uns Exchange Server 2019 anzubieten und warum sollte man auf die neue Version wechseln? Werfen wir einen Blick auf die Unterschiede zwischen Exchange Server 2019 und den Vorversionen.
Die wichtigste Neuerung in Exchange Server 2019 ergibt sich für den Betrieb des Produktes. Endlich ist es möglich, Exchange Server auf Windows Server Core zu betreiben. Durch den Verzicht auf eine Betriebssystemvariante mit grafischer Benutzeroberfläche (GUI) wird die potentielle Angriffsoberfläche stark reduziert. Ich empfehle den Einsatz von Exchange Server auf Windows Server 2019 Core, um die maximale Sicherheit für den Betrieb von Exchange Server zu erreichen. Diese Möglichkeit steht uns allerdings erst zur Verfügung, sobald Windows Server 2019 veröffentlicht wurde. Die aktuelle Preview Version von Exchange Server 2019 erlaubt daher die Installation auf Windows Server 2016 und Windows Server 2016 Core. Ob dies auch noch für die RTM Version von Exchange Server 2019 gelten wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall sollte Ihnen der Einsatz von Windows Server Core Varianten keine Angst machen, da Sie mit dem Windows Admin Center eine sehr gute Web-Verwaltungsoberfläche zur Verfügung haben.
Nach der Sicherheit im Betrieb ist die Leistungsfähigkeit von Exchange Server immer wieder ein Thema. Mit jeder Produktversion hat das Exchange Team weitere Leistungssteigerungen ermöglicht. Ob Sie von diesen Verbesserungen immer profitiert haben, hängt immer davon ab, wie Sie Exchange Server implementiert haben.
Auch für Betrieb von Exchange Server 2019 gelten die Empfehlungen für die Preferred Architecture. Wie Sie sicher wissen, empfiehlt das Produkt Team den Betrieb von Exchange Server auf echter Hardware. Der Hauptgrund für diese Empfehlung ist, dass die Hochverfügbarkeit auf Applikationsebene (Stichwort DAG) realisiert ist und ein Hypervisor nur die Komplexität erhöht, ohne einen echten Nutzen zu bieten. Die nächste Version von Exchange Server unterstützt Serversystem mit bis zu 48 Prozessor-Cores und 256GB Arbeitsspeicher. Bei einem virtualisierten Betrieb von Exchange Server, unabhängig von der CPU- und Arbeitsspeicherkonfiguration, müssen Sie sowohl die Prozessor-Cores als auch den Arbeitsspeicher als fest reservierte Ressourcen konfigurieren. An dieser Anforderung ändert sich mit Exchange Server 2019 nichts.
In den letzten Jahren sind Postfächer immer größer geworden und damit auch der benötigte Festplattenspeicher. Um nun eine weitere Leistungssteigerung erreichen zu können, bietet Exchange Server 2019 einen SSD basierten Cache-Speicher an. Wie bei den HDDs kommen bei den SSDs kostengünstige Komponenten zum Einsatz, um ein gutes Kosten-/Nutzen-Verhältnis zu gewährleisten. Dieser Cache-Speicher steht in der Preview Version von Exchange Server 2019 leider noch nicht zur Verfügung.
Die bisher in Exchange Server verwendete Suchfunktion basierte auf der FAST-Engine und hat so manchem Exchange Administrator schlaflose Nächte bereitet. Im Blog-Artikel des Exchange-Teams wird nun die Integration einer Suchmaschine mit Bing-Technologie angekündigt. Zum einen ist es gut, die FAST-Suche loszuwerden und sich nicht mehr um korrupte Suchindizes kümmern zu müssen, zum anderen werden einige Leser sicher bei dem Begriff “Bing-Technologie” zusammenzucken. Die im Web verfügbare Bing-Suchmaschine hat, je nach Land, eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung hinsichtlich der Qualität der Suchergebnisse. Im Zusammenhang mit Exchange Server liegt der Schwerpunkt aber weniger auf dem Wort “Bing” sondern auf dem Begriff “Bing-Technologie”. Der entscheidende Vorteil der neuen Suche ist, dass die Speicherung der Metadaten und Indizes nicht mehr in einer separaten Ordnerstruktur je Server gespeichert wird, sondern in der jeweiligen Postfachdatenbank. Damit erfolgt die Synchronisierung dieser Informationen mit Hilfe des normalen Log-Shipping-Mechanismus. Dieser technologische Kniff ermöglicht eine im Falle eines Switch- oder Fail-Overs eine noch schnellere Aktivierung einer passiven Datenbankkopie. Durch die Speicherung in der Datenbank sind die Suchinformationen somit auch automatisch Bestandteil einer Datensicherung.
Als neue Funktionen für Anwender wird es hauptsächlich Änderungen im Bereich der Kalenderfunktionen und der Freigabe von Kalenderinformationen für Dritte geben. Eine wichtige Funktion, die ihren Weg aus Exchange Online zu Exchange 2019 findet, ist "DoNotForward". Mit dieser Funktion kann eine Weiterleitung einer Nachricht, und damit z.B. auch von Termineinladungen, an weitere Empfänger unterbunden werden. Zusätzlich wird die nachträgliche Konfiguration von bestehenden (Serien-)Terminen in Kalendern durch Exchange Administratoren ermöglicht. Dies ist ja gerade bei Austritten von Anwendern immer wieder ein anstrengendes Thema.
Outlook on the Web wird immer mehr zur zentralen Schnittstelle für den Zugriff auf E-Mails und funktioniert mit allen gängigen Browserversionen tadellos. Bedenken Sie bitte, dass die korrekte Nutzung aller Postfachfunktionen von Exchange Server 2019 nur gewährleistet werden kann, wenn eine aktuelle Outlook for Deskop (Windows/Mac) Version eingesetzt wird.
Keine Exchange Version ohne einen Wegfall von Funktionen. Nein, die Öffentlichen Ordner sind immer noch vorhanden.
Die Unfied Messaging Funktion, die ja bereits in den Vorversionen nicht mehr als separate Funktionsrolle zur Verfügung stand, zur Bereitstellung von VoiceMail-Funktionen, ist in Exchange Server 2019 nicht mehr vorhanden. Microsoft lässt Ihnen die Wahl, sich für eine Anbindung von Cloud VoiceMail bei gleichzeitiger Nutzung von Skype for Business Server 2019 zu entscheiden, oder eine Drittanbieter Lösung einzubinden.
Eine Alternative ist der Weiterbetrieb von Exchange Server 2016, bis diese Version das Support-Ende erreicht hat. Eine Vergleichstabelle über die Möglichkeiten zur VoiceMail-Nutzung finden Sie hier.
Weitere Informationen und Empfehlungen zum Umgang mit dem Wegfall der Unified Messaging-Funktionen wird es auf der Ignite 2018 Konferenz geben.
Welche Möglichkeiten ergeben sich mit Exchange Server 2019 für die Co-Existenz der Exchange Versionen während der Transitionsphase?
Auch Exchange Server 2019 folgt dem seit Jahren bekannten N-2 Prinzip. Eine Koexistenz der aktuellen Exchange Server Version (N) ist nur mit den beiden letzten Exchange Versionen (-2) möglich. Das bedeutet, dass Sie Exchange Server 2019 nicht in einer direkten Koexistenz mit Exchange Server 2010 installieren können. Wenn Sie noch Exchange Server 2010 betreiben und auf Exchange Server 2019 wechseln möchten, müssen Sie eine Zwischenmigration über Exchange Server 2016 durchführen. Für Exchange Server 2013 ist ja seit Juni 2018 der Mainstream-Support beendet.
Weitere Informationen und Empfehlungen zur Co-Existenz wird es auch hier auf der Ignite 2018 Konferenz geben.
Zusammenfassung
Auch mit Exchange Server 2019 wird die produktinterne Hauptversionsnummer nicht hochgezählt. Die Programmversion wird als 15.2 gezählt. Böse Stimmen werden nun lamentieren, dass es sich, der alten Microsoft Notation folgend, um Service Pack 2 für Exchange Server 2013 handeln muss. Das ist natürlich nicht der Fall. Exchange Server 2019 ist ein eigenständiges Produkt.
Die Neuerungen in der Architektur und die Unterstützung von Windows Server Core versprechen einen leistungsstarken und sicheren Betrieb von Exchange Server 2019, der von den Erfahrungen im Clouddienst von Office 365 profitiert. Insbesondere die neue Suche ist ein Ergebnis aus dem betrieb einer sehr großen Exchange Umgebung.
Die Vorteile für Endanwender sind aus meiner Sicht eher Komfortverbesserungen. Ob diese alleinig einen Wechsel zu Exchange Server 2019 rechtfertigen lassen, müssen Sie entscheiden.
Ende September findet die Microsoft Ignite 2018 Konferenz in Orlando statt. Es wird eine spannende Woche mit interessanten Vorträgen zu den Neuerungen und Änderungen im Vergleich zu Exchange Server 2016 werden. Wir dürfen gespannt sein. Ich werde dort sein.
Sie haben Fragen zu Ihrer bestehenden Exchange Server Umgebung? Sie möchten auf eine neue Version von Exchange Server wechseln? Kontaktieren Sie uns. info@granikos.eu.
Vom 4. - 8. November fand die diesjährige Microsoft Ignite Konferenz statt. Micosoft Teams nahm im Ausstellungsbereich "Modern Workplace & Modern Life" einen großen Bereich ein. Mit großer Spannung wurden die Ankündigungen zu neuen Funktionen rund um Microsoft Teams erwartet.
Die folgenden Liste bietet einen Überblick über die wichtigsten Sessions zu Microsoft Teams.
Der jeweilige Link führt Sie zu den detaillierten Session-Informationen, inklusive der Session-Aufzeichnung und PowerPoint-Präsentation, falls vorhanden. Hinter jedem Titel ist der Themenlevel für die Zielgruppe vermerkt.
Foundational (100)
Intermediate (200)
Advanced (300)
Expert (400)
TK = Technical Keynote THR = Theater Session (20 Minuten) BRK = Breakout Session (45 Minuten) MTG, VCE = Lernmodul (45 Minuten)
Nutzen Sie für Fragen zu den einzelnen Sessions gerne direkt die Kommentarmöglichkeit unterhalb Sessionbeschreibung. Hierzu ist allerdings eine Anmeldung erforderlich,
Für Fragen rund um Microsoft Teams stehen Ihnen die Conversation Spaces der Tech Community zur Verfügung:
Viel Spaß mit Microsoft 365 und Microsoft Teams.
Sie benötigen Hilfe bei der Entscheidung für oder gegen einen Wechsel zu Office 365 oder Microsoft 365? Unser Microsoft Cloud Workshop hilft Ihnen, die für Ihr Unternehmen passenden Entscheidungen zu treffen. Melden Sie sich bei uns: info@granikos.eu
Die Installation und Einrichtung eines Windows Servers den Betrieb von Exchange Server 2019 ist nicht kompliziert. Jedoch sind einige Dinge zu beachten und zu konfigurieren, bevor eine Installation von Exchange Server 2019 durchgeführt wird. In diesem Artikel finden Sie sowohl Informationen für die Vorbereitung des Windows Server 2019 Systems, als auch für die Installation Exchange Server 2019.
In diesem Artikel wird die folgende Konstellation betrachtet:
Die unten aufgeführte Checkliste passt nicht auf jede Exchange Server Umgebung. Nutzen Sie diese Checkliste als Vorlage für Ihre eigenen Checkliste zur Installation von Exchange Server. Insbesondere für den Fall einer Recovery-Installation ist eine erprobte Standard-Checkliste hilfreich und stressmindernd.
Auf GitHub finden Sie eine Excel-Checkliste, die Sie bei der Installation von Exchange Server 2019 unterstützt. Passen Sie Excel-Checkliste Ihren Bedürfnissen an.
Get-Volume | ?{$_.FileSystem -eq 'ReFS'} | %{Format-Volume -FileSystemLabel $_.FileSystemLabel -FileSystem ReFS -AllocationUnitSize 65536 -SetIntegrityStreams $false -NewFileSystemLabel $_.FileSystemLabel}
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters] "KeepAliveTime"=dword:001b7740
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows NT\Rpc] "EnableTcpPortScaling"=dword:00000001 "MinimumConnectionTimeout"=dword:00000078
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip6\Parameters] "DisabledComponents"=dword:000000ff
[EXCHANGEISO]\UCMARedist
Install-WindowsFeature Server-Media-Foundation, NET-Framework-45-Features, RPC-over-HTTP-proxy, RSAT-Clustering, RSAT-Clustering-CmdInterface, RSAT-Clustering-Mgmt, RSAT-Clustering-PowerShell, WAS-Process-Model, Web-Asp-Net45, Web-Basic-Auth, Web-Client-Auth, Web-Digest-Auth, Web-Dir-Browsing, Web-Dyn-Compression, Web-Http-Errors, Web-Http-Logging, Web-Http-Redirect, Web-Http-Tracing, Web-ISAPI-Ext, Web-ISAPI-Filter, Web-Lgcy-Mgmt-Console, Web-Metabase, Web-Mgmt-Console, Web-Mgmt-Service, Web-Net-Ext45, Web-Request-Monitor, Web-Server, Web-Stat-Compression, Web-Static-Content, Web-Windows-Auth, Web-WMI, Windows-Identity-Foundation, RSAT-ADDS
Install-WindowsFeature Server-Media-Foundation, NET-Framework-45-Features, RPC-over-HTTP-proxy, RSAT-Clustering, RSAT-Clustering-CmdInterface, RSAT-Clustering-PowerShell, WAS-Process-Model, Web-Asp-Net45, Web-Basic-Auth, Web-Client-Auth, Web-Digest-Auth, Web-Dir-Browsing, Web-Dyn-Compression, Web-Http-Errors, Web-Http-Logging, Web-Http-Redirect, Web-Http-Tracing, Web-ISAPI-Ext, Web-ISAPI-Filter, Web-Metabase, Web-Mgmt-Service, Web-Net-Ext45, Web-Request-Monitor, Web-Server, Web-Stat-Compression, Web-Static-Content, Web-Windows-Auth, Web-WMI, RSAT-ADDS
Setup.exe /PrepareSchema /IAcceptExchangeServerLicenseTerms
Setup.exe /PrepareAD /IAcceptExchangeServerLicenseTerms
Setup.exe /PrepareAD /OrganizationName:"My Exchange Org" /IAcceptExchangeServerLicenseTerms
Setup.exe /PrepareDomain:mydomain.lan /IAcceptExchangeServerLicenseTerms
Setup.exe /Mode:Install /Roles:Mailbox /IAcceptExchangeServerLicenseTerms
Set-ExchangeServer -Identity $env:Computername -ProductKey [PRODUCTKEY]
Viel Spaß mit Exchange Server 2019!