Im ersten Blog-Artikel dieser Miniserie wurde allgemein das Thema E-Mail Verschlüsselung und E-Mail Sicherheit besprochen. In diesem Artikel wird die Verschlüsselung des Übertragungsweges mit TLS genauer betrachtet.
E-Mail Sicherheit besteht nicht nur aus der Sicherung des Übertragungsweges zwischen den beteiligten Systemen, sondern auch aus der optionalen Verschlüsselung bzw. Signierung der Nachricht selber. Die Verschlüsselung des Übertragungsweges ist aber die Grundvoraussetzung für eine sichere Kommunikation und seit 1999 Stand der Technik.
Bei der Sicherung des Übertragungsweges erfolgt zwischen zwei Servern mit Hilfe der Transport Layer Security (TLS). TLS ist das Nachfolgeprotokoll des Secure Socket Layer (SSL) Protokolls und wird gegenwärtig in der Version 1.2 eingesetzt. Hierbei handelt es sich um ein zertifikatsbasiertes Protokoll, das zur Sicherung von unterschiedlichen TCP Protokollen verwendet wird. Hierzu zählen u.a. POP3, IMAP, SIP, SMTP, HTTP oder LDAP.
Die grundsätzliche Implementierung des TLS Protokolls und aller Protokolleinstellungen ist Teil des Server-Betriebssystems (Windows Server) und nicht der verwendeten E-Mail Software. Ausgeführte Konfigurationen wirken sich somit auf alle Applikationen auf dem Server aus. Der vierte Blog-Artikel dieser Reihe beschreibt die Konfiguration und die Auswirkungen im detaillierter.
Bei der Verwendung von TLS ist nur die Kommunikation zwischen zwei Servern (Sender und Empfänger) verschlüsselt. In den jeweiligen Unternehmensnetzen ist es möglich, dass die Übertragung zwischen anderen beteiligten Systemen unverschlüsselt erfolgt. Von einer unverschlüsselten Kommunikation, also ohne Verwendung von TLS, ist auch innerhalb eines Unternehmensnetzwerkes dringend abzuraten.
Einfache Darstellung der TLS Kommunikation zwischen zwei E-Mail Systemen:
Diese einfache Darstellung lässt sich beliebig in seiner Komplexität erweitern. Im nachfolgenden Beispiel wird gezeigt, dass auf der Sender-Seite eine interne Lösung zur Anti-Malware Erkennung betrieben wird, während auf der Empfänger-Seite eine Cloud-basierte Lösung im Einsatz ist.
Im vorstehenden Beispiel können Sie als Sender nur die Verbindung zwischen der Anti-Malware Lösung und dem Cloud-Anbieter überwachen und prüfen. Den Status und die Konfiguration zwischen dem Services des Cloud-Anbieters und dem E-Mail Server des Empfänger können Sie nicht kontrollieren.
Auch wenn alle Verbindungen "TLS verwenden", so können die verwendeten Verschlüsselungsmechanismen (Cipher Suite, Hashes, Signature) für jede der TLS Verbindungen unterschiedlich sein. Somit ist auch jede der Verbindungen unterschiedlich "sicher".
In der Grundkonfiguration führt TLS nur Grundprüfungen der verwendeten Zertifikate durch. Hierzu gehört u.a., ob das Zertifikat zeitlich noch gültig ist. Eine Überprüfung, ob das Zertifikat vielleicht zwischenzeitlich zurückgezogen wurde und daher ungültig ist, gilt bereits als erweiterte Prüfung. Solch eine erweiterte Prüfung ist Aufgabe der eingesetzten E-Mail Software.
Das TLS Protokoll selber ist anfällig für Man-In-The-Middle Angriffe und wird daher als nicht 100% sicher eingestuft. Hintergrund ist, dass es zweifelhafte Zertifizierungsstellen gibt, die Zertifikate ohne genaue Prüfung herausgeben. Hierdurch können sich unberechtigte Dritte als jemand anderes ausgeben (siehe Linkliste). Das Risiko lässt sich nur dadurch minimieren, indem auf den eigenen Systemen die fragwürdige Zertifizierungsstellen deaktiviert werden.
Gerade die unterschiedlichen Konfigurationen der TLS Sicherheit führen im täglichen Betrieb immer wieder zu Problemen. Wenn ein Server mit einer "zu sicheren" Konfiguration betrieben wird, kann es zu "Verständigungsproblemen" mit einem Server auf der anderen Seite kommen. Ist der empfangende Verbindungsendpunkt nun so konfiguriert, dass TLS erforderlich ist, so kommt keine Verbindung Zustande und die Nachricht kann nicht zugestellt werden. Ist wiederum TLS als optional konfiguriert, so wird die Nachricht on TLS Verschlüsselung übertragen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, zwei unterschiedliche Endpunkte zu betreiben:
Interne Systeme - das unbekannte Risiko
Interne Applikationen und Systeme stellen ein großes Risiko dar, wenn sie nicht in der Lage sind, unternehmenskritische Kommunikation mit Hilfe von TLS Verschlüsselung zu einem internen E-Mail Server zu übertragen. Noch kritischer ist die Situation, wenn interne Applikationen oder Systeme direkt mit Systemen außerhalb des Unternehmensnetzwerkes kommunizieren und nicht über Verschlüsselungsfunktionen verfügen. Als beispielhafte interne Applikationen oder Systeme seien genannt:
Es wird deutlich, dass das Thema E-Mail Sicherheit nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern vielmehr mit einer ganzheitlichen Betrachtung der gesamten IT-Landschaft einhergeht.
Ein Serversystem mit einer aktuellen E-Mail Software und aktiviertem TLS zu betreiben reicht nicht aus, um die E-Mail Sicherheit für ein Unternehmen zu gewährleisten. Neben den rein technischen Aspekten zur sicheren Konfiguration der TLS Implementierung müssen auch organisatorische Aspekte zur Kommunikation mit Partnerunternehmen geklärt und festgeschrieben werden.
Technik ist ein Hilfsmittel zur Sicherstellung der Sicherheit. Sie befreit nicht von einer sorgsamen Planung und Dokumentation (auch zur Auditzwecken) der E-Mail Umgebung.
Um die Sicherheit der Kommunikation zu Erhöhen, können Nachrichten nicht nur sicher übertragen, sondern digital signiert und/oder verschlüsselt werden. Hierzu stehen die Technologien S/MIME oder PGP zur Verfügung. Im nächsten Blog-Artikel befassen wir uns mit diesen beiden Technologien.
Haben Sie Fragen rund um das Thema E-Mail Verschlüsselung und E-Mail Sicherheit? Kontaktieren Sie uns unter: emailsecurity@granikos.eu.
Mit dem De-Mail Gesetz vom 28. April 2011 sollte ein neues Zeitalter der sicheren und verschlüsselten E-Mail Kommunikation zwischen Behörden, Unternehmen und Bürgern eingeläutet werden. Das Gesetz regelt die De-Mail-Dienste, die Akkreditierung von De-Mail-Anbietern, die Durchführung der Aufsicht und den Zugang zu De-Mail. De-Mail wurde mit der Intention ins Leben gerufen, die Verbreitung der Ende-zu-Ende Verschlüsselung zwischen E-Mail-Absendern und -Empfängern zu fördern.
Aktuell werden De-Mail-Dienstleistungen von vier Anbieter bereitgestellt:
Der Erwerb einer eigenen De-Mail-Domäne, wie z.B. varunagroup.de-mail.de, ist für Unternehmenskunden nur über einen der akkreditierten Anbieter möglich. Nach Erwerb der De-Mail-Domäne ist auch eine Gateway-basierende Anbindung für den Versand und Empfang von De-Mail-Nachrichten über diesen Anbieter möglich. Der Anbieter selber stellt hierbei die E-Mail-Verschlüsselung nach De-Mail-Standard sicher.
Die Informationen zum Erwerb einer De-Mail-Adresse bzw. De-Mail-Domäne ist bei den vier akkreditierten Anbietern unterschiedlich gut auffindbar.
Bei 1&1 ist das Produkt De-Mail relativ gut in der zweiten Menüebene zu finden. 1&1 versucht De-Mail Kunden mit einem finanziellen Einsparpotential gegenüber normaler Post zu locken. Hier ist allerdings bisher niemandem aufgefallen, dass mit leicht veralteten Zahlen auf den Jahren 2007, 2008 und 2010 gearbeitet wird. Ein De-Mail-Gateway, zur Integration in die IT-Infrastruktur wird für Unternehmenskunden augenschainlich nicht angeboten.
Mentana-Claimsoft räumt dem Produkt De-Mail mehr Aufmarksamkeit ein. De-Mail ist der erste Menüpunkt der Hauptnavigation. Die bereitgestellten Informationen lassen darauf schließen, dass Unternehmenskunden die Hauptzielgruppe sind. Es werden zwei unterschiedliche Optionen für eine De-Mail-Anbindung angeboten. Die erste Option besteht aus einer Gateway-Software-Lösung, die auf Java-Runtime 1.6 (32-bit) basiert und nur, laut Dokumentation, ältere Windows-Betriebssysteme, wie Windows 7/8 oder Windows Server 2008R2/2012, unterstützt. Als zweite Anbindungsvariante steht eine Web Service Integration zur Verfügung, für die allerdings eine Testintegration angefragt werden muss. Eine Bestellung kann über die Webseite nicht ausgelöst werden. Vielmehr darf man sich telefonisch an das Service Center De-Mail wenden.
Die T-Systems International GmbH versteckt De-Mail in der vierten Menüebene. Auf dem Weg in diese Ebene (Lösungen -> Security -> Lösungen -> De-Mail) trifft man auf aktuelle Buzz-Words zum Thema Cloud. Auch bei T-Systems wird zuerst mit dem preislichen Vorteil gegenüber der klassischen Briefpost geworben. Auf der Seite wird viel und bunt über De-Mail geschrieben und auf eine weitere Unterseiten verlinkt. Ein direkter Link zum Erwerb einer De-Mail-Domäne ist nicht auffindbar. Der Erwerb einer De-Mail-Domäne scheint nur in einem Beratungstermin möglich.
Die Telekom Deutschland GmbH bietet ebenfalls das Produkt De-Mail an. In der Menüstruktur der Hauptseite sucht man De-Mail allerdings vergebens. Das Produkt ist im Bereich des Menüpunktes Cloud & IT versteckt (Cloud & IT -> Sicherheit & Effizienz -> Für Daten & Mails) und befindet sich dort auf der Detailseite neben der Mobile Encryption App und BusinessMail X.400. Der einladende Link Jetzt Bestellen führt leider nicht zu einer Online-Bestellung, sondern zu einer Übersichtsseite für PDF-Formulare, um diese herunterzuladen und per Fax zurückzusenden. Die Telekom bietet unterschiedliche Leistungspakte für Geschäftskunden an. Man kann De-Mail ohne eigene Gateway-Lösung über das Web-Portal (einfache Variante) oder mit dem De-Mail-Gateway (Profi-Variante) nutzen. Der Erwerb einer De-Mail-Domäne ist bei der Telekom nur über die Nutzung von PDF-Formularen möglich.
In einem Kundenprojekt konnte ich Erfahrungen mit De-Mail und der Anbindung mit dem E-Mail-Security-Gateway NoSpamProxy sammeln. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass kein separates De-Mail-Gateway, dass von den Anbietern in Eigenregie entwickelt wurde, implementiert und betrieben werden muss. Stattdessen wird ein ausgereiftes E-Mail-Gateway Produkt verwendet, dessen De-Mail-Integration per Web Services auf die Schnittstelle des ausgewählten De-Mail-Anbieters zu greift. So ist der De-Mail-Versand in den regulären E-Mail-Verkehr eingebettet und durchläuft alle E-Mail-Prozesse für zentrale Signaturen und rechtssichere Archivierung.
Als Bestandkunde der Telekom lag es natürlich nahe, die De-Mail-Domäne über die Telekom Deutschland GmbH zu beziehen.
So beginnt die Reise...
Aber alles beginnt mit der Registrierung einer De-Mail-Domäne, um im E-Mails im Format info@varunagroup.de-mail.de versenden zu können. Wie schon erwähnt, öffnet ein Klick auf die Schaltfläche Jetzt Bestellen, auf der Telekom De-Mail-Webseite, eine eindrucksvolle Liste von PDF-Formularen.
Vergebens suchte man eine PDF-Nutzungsanleitungsbeschreibung. Aber das Formular mit dem Titel Auftrag für ein Business De-Mail-Konto sah vielversprechend aus.
Randnotiz: Interessant ist, dass diese Formulare unter dem Punkt Ihre Vorteile im Überblick verortet sind.
Im PDF-Formular wird glücklicherweise der Zweck des Formulars beschrieben: Mit diesem Formular können Sie ein De-Mail Konto beauftragen
Das Ausfüllen fiel nicht sonderlich schwer . Das ausgefüllte und unterschriebene Formular fand, inklusive zusätzlich benötigter Dokumente, anschließend seinen Weg per Fax an die im Formular genannte Faxnummer.
Danach passierte erst einmal... nichts.
Am 19. April schrieb ich eine freundliche E-Mail an den Geschäftskunden-Service der Telekom, in der ich die Situation schilderte und um Mithilfe bei der Identifikation der Telekom-internen Ansprechpartner für das Thema De-Mail bat. Die Reaktion erfolgte prompt. Meine Original-E-Mail wurde, um einen kleinen Hinweis ergänzt, an das De-Mail-Team (De-Mail@telekom.de) weitergeleitet.
Auf diese E-Mail erfolgte eine telefonische Kontaktaufnahme durch das De-Mail-Team der Telekom. Die Grundinformation des Telefonats war leider ernüchternd. Es lag keine Beauftragung per Fax vor.
Am 24. April wurde der Antrag auf eine De-Mail-Domäne als PDF-Dateianhang, mit der Bitte um eine Auftragsbestätigung, an das De-Mail-Team der Telekom per E-Mail (S/MIME signiert) gesendet. Die erfolgreiche SMTP-Zustellung wurde im E-Mail-Gateway protokolliert.
Danach passierte erst einmal - nichts.
Am 24. Mai wurde der Antrag auf eine De-Mail-Domäne als PDF-Dateianhang, mit der Bitte um eine Auftragsbestätigung, zum dritten Mal an das De-Mail-Team der Telekom per E-Mail (S/MIME) gesendet. Die erfolgreiche SMTP-Zustellung wurde abermals im E-Mail-Gateway protokolliert.
Es ist immer noch nichts passsiert. Keine Reaktion per Telefon, per E-Mail oder per Post.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Telekom keine Neukunden für den Dienst De-Mail gewinnen möchte. Der Dienst scheint eine Art lästiges Pflichtprogramm zu sein. Auch das wäre zu verstehen, wenn es eine angemessene Reaktion des De-Mail-Teams geben würde.
Die Untätigkeit auf der Anbeiterseite verleitet naturgemäß zu Aktionismus. Nachdem ich heute den Telekom Login erneutet habe, stolperte ich in der Vertragsübersicht über die Option, sich doch direkt für De-Mail Web zu registrieren bzw. einen Beratungstermin für das De-Mail Gateway zu vereinbahren.
Leider führt der Link Beratung vereinbaren auf die bereits bekannte Seite zur Digitalisierung meiner Post. Der auf dieser Seite befindliche Link Jetzt Bestellen leitet mich wieder zu den PDF-Formularen und ist somit eine Sackgasse.
Ist es Zufall, dass sich die aktuelle Ausgabe (Juli 2018) der brand eins mit dem Thema Service befasst?
Der Monatstitel des Magazins ist
Die Wüste lebt.
Gestern hat mich die Deutsche Telekom angerufen. Man hätte gehört, dass ich Probleme mit der Beauftragung einer De-Mail-Domäne hätte. (Frei zitiert)
Nach Angabe der Telekom Kundennummer hat man mir versprochen, dass sich ein Berater für De-Mail in der nächsten Woche telefonisch bei mir melden wird, da ich ja nicht die Standardlösung betreiben möchte, sondern eine De-Mail-Dirttanbieterlösung (in diesem Fall NoSpamProxy).
Ich bin gespannt...
Freitag der 13. muss nicht immer ein Tag für ein schlechtes Omen sein. Heute hat mich ein De-Mail-Berater von T-Systems angerufen. Er hat mir in einem sehr ausführlichen Telefonat die Herausforderungen der De-Mail-Bestellprozesse dargelegt (was sehr unterhaltsam war). Um nun eine schnelle Beauftragung in die Wege leiten zu können, läuft die Beauftragung nun nicht über die Telekom Deutschland, sondern über die T-Systems. Schon wenige Minuten nach dem Telefonat fanden die vorausgefüllten Auftragsformulare ihren Weg in den Posteingang meines E-Mail-Postfaches.
"De-Mail Auftragsbestätigung"
Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen E-Mail-Betreff noch einmal lesen darf. Nachdem ich heute die ausgefüllten und unterschriebenen Dokumente per E-Mail an den De-Mail-Berater bei der T-Systems gesendet hatte, dauerte es weniger als zwei Stunden, bis der Auftrag im T-Systems Buchungssystem erfasst war und ich die Bestätigung erhielt.
Nun bedarf es nur noch der Umsetzung des Auftrages.
Inzwischen sind alle notwendigen Unterlagen und Gerätschaften (Signaturkarten inkl. Lesegerät, Software) eingetroffen. Ich konnte mich erfolgreich am T-Systems De-Mail Webportal anmelden und die erste De-Mail erfolgreich versenden. Sehr positiv zu bewerten ist, dass die Multi-Faktor Authentifizierung sofort funktioniert hat.
Die Nutzung des De-Mail Web Portals ist natürlich kein Dauerzustand. Ziel ist die Integration in den normalen E-Mail-Workflow und die direkt Nutzung aus dem Outlook-Client heraus. Hierzu werde ich die vorhandene E-Mail-Gateway-Lösung NoSpamProxy an die T-Systems De-Mail Web Service Schnittstelle anbinden und das NoSpamProxy Outlook Add-In verwenden. Diese Konfiguration wird von einem separaten Blog-Artikel begeleitet.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass die vier akkreditierten Anbieter das Produkt De-Mail vor potentiellen Kunden verstecken möchten. Vor dem Hintergrund, dass die Bundesregierung, als Wegweiser und Urheber eines digitalen Fahrplanes, immer noch auf das Thema De-Mail setzt und De-Mail sogar aus dem Ausland nutzbar machen möchte, ist dies eine Farce.
Man stellt sich als Geschäftskunde zwangsläufig die Frage, warum der Prozess für De-Mail so kompliziert sein muss und wer sich dieses Prozessmonster ausgedacht hat.
An meinem grundlegenden Fazit hat sich nichts geändert. Die Schwierigkeit bei der Beauftragung von De-Mail für Unternehmen liegt darin, einen kompetenten Ansprechpartner zu identifizieren. Wenn man diese Hürge genommen hat geht es recht zügig weiter. Im Rahmen einer De-Mail Beauftragung ist natürlich auch eine Verifizierung der Identität des Beauftragendfen erforderlich. Interessanterweise stehen die gängigen Methoden zur Überprüfung nicht zur Verfügung. In diesem Fall erweisen sich das BSI und das BKA als Bremser der De-Mail und nicht die akkreditierten Anbieter.
Die folgenden Ident-Methoden stehen nicht zur Verfügung:
Mögliche Ident-Methoden sind:
Es bleibt somit weiterhin kompliziert.
Trotz alledem - Viel Spaß mit De-Mail
Wenn Sie Fragen zum Thema De-Mail haben, freue ich mich über eine E-Mail: thomas.stensitzki@granikos.eu
In vorherigen Blog-Artikeln wurde allgemein das Thema E-Mail Verschlüsselung und E-Mail Sicherheit besprochen und auf die Verbindungsverschlüsselung mit TLS eingegangen. In diesem Artikel werden Möglichkeiten zum Einsatz von S/MIME zur Signierung und Verschlüsselung von E-Mail Nachrichten betrachtet.
In der heutigen Zeit kommt der Signierung und Verschlüsselung von E-Mail Nachrichten eine zentrale Rolle zu, um sich gegen Wirtschaftsspionage und anderen Zugriffe Dritter auf die Unternehmenskommunikation zu schützen. Die Sicherung des Nachrichtenverkehrs ist nur ein Baustein im gesamten Informationssicherheitskonzept eines Unternehmens. Weitere Punkte sind u.a. Schutz gegen den Verlust von Daten (Data Leackage Prevention, DLP), Berechtigungsmanagement (RMS) oder die Kontrolle von Zugriffsberechtigungen.
Das generelle Konzept zur Verschlüsselung von Nachrichten per S/MIME geht auf das Jahr 1995 zurück. Die aktuellen Implementierung von S/MIME 3.2 sind seit 2010 Stand der Technik.
Bei der Verwendung von S/MIME wird eine unverschlüsselte E-Mail Nachricht in einer sog. MIME gekapselt und nur signiert oder auch verschlüsselt. Neben diesem ersten Teil enthält die neue Nachricht auch die erforderliche Zertifikatsinformation zum Zugriff auf den Nachrichtenteil.
Zertifikate teilen sich in einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel und bilden gemeinsam das Schlüsselpaar eines Anwenders. Im Standardfall wird das Schlüsselpaar auf einem Clientrechner eines Benutzers erzeugt und der öffentliche Schlüssel von einer Zertifizierungsstelle signiert. Der private Schlüssel verbleibt auf dem Rechner des Benutzers.
Da der private Schlüssel somit nur an einer Stelle gespeichert ist, jedoch für die Laufzeit des Zertifikates zum Entschlüsseln von Nachrichten benötigt wird, stellt dies ein Risiko dar. Kommt es ohne Datensicherung des privaten Schlüssels zu einem Schaden am Gerät, muss ein neues Zertifikat ausgestellt werden und alte, mit dem verlorenen Zertifikat verschlüsselte Nachrichten, können nicht mehr entschlüsselt werden. Mehr dazu im Abschnitt "Gateway-Lösungen".
Neben der Speicherung des Zertifikates auf dem Clientrechner können auch Signaturkarten verwendet werden. Der Einsatz von Signaturkarten erfordert allerdings auch den Einsatz von passenden Lesegeräten, die meist nicht für alle Arten von Clientgeräten zur Verfügung stehen. Die auf Signaturkarten gespeicherten Zertifikate sind durch eine PIN vor unbefugtem Zugriff geschützt.
Im Standardfall ist das S/MIME E-Mail Zertifikat auf dem Clientrechner eines Benutzers vorhanden. Dies bedeutet, dass der Benutzer auf diesem Clientrechner in der Lage ist, E-Mail Nachrichten zu signieren oder zu verschlüsseln. Und dies auch nur mit einem E-Mail Programm wie Outlook. Alternative Produkte verfügen eventuell über einen separaten Speicher für S/MIME Zertifikate und verwenden nicht den Zertifikatsspeicher des Betriebssystems.
In der heutigen Welt ist ein fester Clientrechner, sei es ein Desktop PC oder ein Laptop, nicht mehr das einzige Gerät, über das ein Mitarbeiter Zugriff auf E-Mails hat. Wenn in einem Unternehmen S/MIME verwendet wird, soll die Zugriff auf E-Mail Nachrichten und damit das Verfassen und Lesen von verschlüsselten Nachrichten auf allen Clients verfügbar sein.
Zu den Client-Optionen und Zugriffsarten gehören:
Je nach erforderlichem Einsatzszenario im Unternehmen, muss das S/MIME Zertifikat sowohl auf den Servern, als auch auf den auf den unterschiedlichen Endgeräten ausgerollt und installiert werden. Dies bringt ganz neue Herausforderungen mit sich. Gerade wenn unterschiedlichste Endgeräte zum Einsatz kommen oder eine BYOD Kultur etabliert ist, empfiehlt sich eine zentrale Gateway-Lösung für die E-Mail Verschlüsselung.
Der Einsatz von S/MIME Verschlüssung beim Zugriff auf Webmail (Outlook Web App) erfordert den Zugriff des Browsers auf den lokalen Zertifikatsspeicher. Hierzu muss eine separate Software-Komponente (S/MIME Plugin) installiert werden, die nur mit dem Internet Explorer funktioniert. Zusätzlich müssen die serverseitigen S/MIME Parameter für OWA im Exchange Server konfiguriert werden. Da die OWA S/MIME Implementierung aber nur ein Teil der zur Verfügung stehenden Crypto-Einstellungen unterstützt, müssen OWA S/MIME Einstellungen und die Crypto Konfigurationen des Betriebssystem im Einklang erfolgen. Ansonsten kommt es in OWA zu Fehlermeldungen und der Benutzer kann E-Mails nicht signieren, verschlüsseln oder entschlüsseln. Dies bedeutet, dass ein Benutzer per Outlook verschlüsselte E-Mails nicht in OWA öffnen kann.
Die zur Signierung und Verschlüsselung verwendeten Zertifikate werden von einer Zertifizierungsstelle signiert. Diese Zertifizierungsstelle ist Bestandteil einer sog. PKI und wird entweder von einem externen Anbieter oder aber vom eigenen Unternehmen betrieben.
Die Verwendung eines externen Anbieters von Zertifikaten hat den Vorteil, dass in den allermeisten Fällen die erforderlichen Zertifikate (Root- und Intermediate-Zertifikate) zur Überprüfung eines E-Mail Zertifikates bereits auf den jeweiligen Endgeräten zur Verfügung stehen. Die benötigten E-Mail Zertifikate für Mitarbeiter werden immer für einen bestimmten Zeitraum ausgestellt, wobei unterschiedliche Zeiträume mit unterschiedlichen Kosten verbunden sind.
Die Implementierung einer eigenen PKI ermöglicht es Unternehmen, die Zertifikatsinfrastruktur auch für andere Komponenten zu verwenden. Hierzu gehören u.a. interne Webserver, Lync Kommunikation oder Benutzerauthentifizierung.
Die Verwendung einer eigenen PKI erhöht aber auch die Komplexität der IT-Infrastruktur und will gut überlegt und geplant sein, da etablierte PKI für einen langen Zeitraum in Betrieb ist.
Für S/MIME bedeutet der Einsatz einer eigenen PKI, dass die erforderlichen Root- und Intermediate Zertifikate für externe E-Mail Empfänger zur Verfügung stehen müssen. Partnerunternehmen können diese Zertifikate mit Hilfe von Softwareverteilung intern zur Verfügung stellen. Andere Empfänger müssen in der Lage sein, sich diese Zertifikate von einer Webseite herunterladen zu können. Hinzu kommt, dass der Endpunkt zur Überprüfung von zurückgezogenen Zertifikaten ebenfalls aus dem Internet erreichbar sein muss.
Wie bereits oben beschrieben, ist die Ausstellung von E-Mail Signatur Zertifikaten auf Benutzerrechnern in Unternehmen als Risiko zu sehen. Ebenso können Benutzer nicht ohne weiteres die gewohnten unterschiedlichen Endgeräte verwenden, um S/MIME Nachrichten zu empfangen oder zu senden.
Hier setzen Gateway-Lösungen an, die zentral die Signierung und die Ver- und Entschlüsselung sicherstellen. Das Zertifikatmanagement, also die Ausstellung und das Widerrufen von Benutzerzertifikaten erfolgt ebenfalls zentral am Gateway.
Die öffentlichen Schlüssel von eingehenden Nachrichten werden automatisch ausgelesen und zentral gespeichert. Hierdurch stehen die öffentlichen Schlüssel von externen Kommunikationspartnern allen Mitarbeitern im Unternehmen für eine sichere E-Mail Kommunikation zur Verfügung.
Durch ein Regelwerk kann sichergestellt werden, dass E-Mails an Empfänger, die keine Verschlüsselung unterstützen, auch unverschlüsselt zugestellt werden. Die Verschlüsselung des Übertragungskanal ist weiterhin möglich.
Als Beispiel einer solchen Lösung sein hier enQsig von Net at Work, Paderborn, genannt. Diese zertifizierte Verschlüsselungslösung unterstützt neben der Verschlüsselung mit S/MIME auch PGP. Das Produkt verfügt über weitere Funktionen, die Sie gerne hier nachlesen können.
Eine zentrale Gateway-Lösung zur E-Mail Verschlüsselung stellt eine optimale Möglichkeit zur Implementierung sicherer E-Mail Kommunikation dar, bei gleichzeitiger Reduzierung des Aufwandes für die erforderliche IT-Infrastruktur und die notwendigen Prozesse.
Es gibt keinen wirklichen Grund, E-Mail Verschlüsselung nicht einzusetzen. Die Gefährdungen für sensible Unternehmenskommunikation werden in den nächsten Jahren eher steigen als sinken.
Und mit einer zentralen Gateway-Lösung ist es sowohl für mittelständische Unternehmen, als auch für Großkonzerne möglich, eine verlässliche Kommunikationsumgebung zu schaffen, die anderen technischen Entwicklungen nicht im Wege steht.
Das E-Mail-Sicherheitsgateway NoSpamProxy untertützt die Anbindung an die De-Mail-Infrastruktur. Mit Hilfe von De-Mail ist eine gesetzlich geregelte Zustellung von rechtlich relevanten E-Mail-Nachrichten möglich. MIt Hilfe von NoSpamProxy kann Ihr Unternehmen E-Mail-Nachrichten mit De-Mail-Empfängern austauschen, ganz unabhängig davon, ob Ihre E-Mail-Server in der internen IT-Infrastruktur betrieben werden oder als SaaS-Dienst wie z.B. Office 365. In meinem Beispiel befinden sich alle Postfächer in Exchange Online.
Die Anbindung von De-Mail und Office 365 über das E-Mail-Gateway wird im nachfolgenden Schaubild deutlich.
Die zur Anbindung an Office 365 erforderlichen Komponenten, wie z.B: Azure AD Connect, sind im Diagramm nicht dargestellt, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten.
Das E-Mail-Gatewaysystem wird in diesem Beispiel auf einer Hyper-V-Plattform betrieben. Da die De-Mail-Zertifikate auf einer Smardcard gespeichert sind und der Betrieb des Gateways unbeaufsichtigt erfolgen soll, muss die Smartcard über einen zertifizierten Kartenleser permanent eingebunden werden. Entsprechende Smartcard-Lesegeräte sind als USB-Geräte erhältlich. Beim Erwerb einer De-Mail-Signaturkarte erhalten Sie einen passenden Kartenleser.
Die Verbindung des physikalischen Smartcard-Lesegerätes zum virtualisierten Betriebssystem erfolgt mit Hilfe eines USB-Servers. Für diesen USB-Server wird auf dem virtualisierten Betriebssystem eine Treiber-Software installiert, die einen virtualisierten USB-Port bereitstellt. Über diesen vUSB-Port ist anschließend das Smartcard-Lesegerät mit dem Betriebssystem verbunden. Zusätzlich werden noch die passenden Treiber und die Verwaltungssoftware für das De-Mail-Zertifikat benötigt.
Das folgende Schaubild verdeutlicht die technische Anbindung des Smartcard-Lesegerätes mit einem virtualisierten Betriebssystem.
System-Komponenten
Software-Komponenten
Die Anbindung an De-Mail erfolgt immer auf einem NoSpamProxy-System mit installierter Gateway-Rolle. Ob es sich um ein reines Gateway-System handelt oder aber um ein System mit installierte Intranet- und Gateway-Rolle ist unerheblich. In der nachfolgenden Beschreibung gehe ich davon aus, dass die NoSpamProxy Gateway-Software bereits installiert ist und die Nutzung von De-Mail lizensiert ist.
Installieren Sie zuerst den USB-Server und richten Sie das Smartcard-Lesegerät im Windows Server Betriebssystem ein. Die in diesem Artikel beschriebenen Schritte und zu installierenden Komponenten gelten für Windows Server 2012R2 und Windows Server 2016 identisch. Für Windows Server 2019 liegen noch keine Erfahrungen vor.
An diesem Punkt haben Sie das Smartcard-Lesegerät über den USB-Server und den virtuellen USB-Treiber der USB-Umlenkung mit dem Windows Server Betriebssystem verbunden. Bei jedem Neustart des Betriebssystems wird das Lesegerät automatisch verbunden.
Für die folgenden Installationsschritte und die Einbindung des De-Mail-Zertifikates ist es erforderlich, dass Sie eine Konsolenverbindung zum virtualisierten Betriebssystem herstellen. Die Einbindung des Smartcard-Zertifikates innerhalb einer RDP-Sitzung auf dem Windows Server nicht möglich, da dies durch den Windows Smartcard-Treiber aktiv verhindert. Sie erkennen dies daran, dass es beim Start des TCOS-CardManagers zu folgender Fehlermeldung kommt.
In einer VMware Hypervisor-Plattform ist der Zugriff über eine Konsolensitzung kein Problem. Wenn Sie aber Hyper-V als Hypervisor-Plattform einsetzen, müssen Sie auf die folgenden Einstellung des Hyper-V-Hostsystems achten.
Die Funktion "Erweiterten Situngsmodus zulassen" muss ausgeschaltet sein. Wenn diese Funktion eingeschaltet ist, werden alle Sitzungen durch das Gast-Betriebssystem als RDP-Sitzungen wahrgenommen. Dies führt automatisch dazu, dass der beschriebene Zugriff auf die Smartcard-Blibliotheken unterbunden wird. Diese Funktion muss nur für den Zeitraum der Konfiguration der De-Mail-Zertifikate in Windows Server ausgeschaltet sein bzw. immer dann, wenn Sie mit dem TCOS CardManager arbeiten müssen.
Folgende Schritte sind notwendig, um die TCOS-Smartcard und die De-Mail-Zertifikate zu integrieren:
Der die TCOS-Softwarekomponenten sind so programmiert, dass die De-Mail-Zertifikate beim ersten Zugriff auf die Signaturkarte in den lokalen Zertifikatsspeicher des angemeldeten Benutzers kopiert werden. Dieser Zertifikatsspeicher ist für installierte Softwarelösungen gänzlich ungeeignet. Die Zertifkate müssen in den Zertifikatsspeicher des Computers verschoben werden. Hierbei hilft Ihnen das Tool CertificatePromoter.exe, das Sie vom Net at Work-Support erhalten können.
Nachdem nun die De-Mail-Zertifikate im richtigen Zertifikatsspeicher abgelegt sind, muss der Zugriff auf die Zertifikate und die privaten Schlüssel konfiguriert werden. Die hierzu erforderlichen Schritte habe ich im Artikel "Zugriff auf privaten SSL-Schlüssel konfigurieren" beschrieben. Führen Sie die dort beschriebenen Schritte für die drei verschobenen De-Mail-Zertifikate durch.
Damit sind alle Voraussetzungen für eine funktionierende Anbindung des E-Mail-Security Gateways NoSpamProxy an De-Mail abgeschlossen. Die Konfiguration erfolgt in der NoSpamProxy MMC-Verwaltungsoberfläche im Menüpunkt Connected systems. Sie können entweder einen Telekom De-Mail-Connector oder einen Mentana-Claimsoft De-Mail-Connector hinzufügen.
Wenn alle Einstellungen und Konfiguration korrekt durchgeführt wurden, wird in der NoSpamProxy MMC-Verwaltungsoberfläche nach kurzer Zeit die Anzahl der zur Verfügung stehenden De-Mail-Domänen angezeigt. Diese Information wurde durch NoSpamProxy vom De-Mail-Gateway abgefragt und ist daher ein Beleg für die funktionierende Verbindung.
Ab diesem Punkt können Sie mit den weiteren Benutzer-Konfigurationen für De-Mail, entsprechend der NoSpamProxy Anleitung fortfahren.
Sollte es doch zu Problemen bei der Verbindung zum De-Mail-Gateway kommen, prüfen Sie bitte die folgenden Punkte:
Damit erschöpfen sich auch schon die allgemeinen Möglichkeiten zum Troubleshooting der De-Mail-Anbindung. In den meisten Fällen liegt ein Problem beim Verbindungsaufbau vor. Dies ist entweder die HTTPS-Strecke selbst oder aber die Aushandlung der TLS-Verschlüsselung (Handshake). Die Analyse des TLS-Handshake erfordert die Installation eines Werkzeuges zur Netzwerkanalyse, wie z.B. Wireshark oder Microsoft Message Analyzer.
# Prüfung der TLS-CipherSuite # Wird kein Ergebnis zurückgegeben, muss die CipherSuite aktiviert werden (Get-TlsCipherSuite) | Where-Object {$_.Name -eq 'TLS_ECDHE_RSA_WITH_AES_256_CBC_SHA384'} # Alphabetische Auflistung der konfigurierten TLS-CipherSuites des OS Get-TlsCipherSuite | Sort-Object Name | FT Name # Aktivierung der CipherSuite Enable-TlsCipherSuite -Name TLS_ECDHE_RSA_WITH_AES_256_CBC_SHA384 # Auflistung der aktivierten elliptischen Kurven # Wird die Kurve NistP521 nicht aufgeführt, muss sie aktiviert werden Get-TlsEccCurve # Aktivierung der ECC Kurve NistP521 Enable-TlsEccCurve NistP521 # Alle Änderungen an den TLS-Einstelliunge erfordern einen Neustart des Servers
Ich wünsche viel Spaß mit dem NoSpamProxy E-Mail-Sicherheitsgateway und De-Mail.
Die Themen E-Mail Verschlüsselung und E-Mail Sicherheit sind keine neue Themen. Die vergangenen Veröffentlichungen im Rahmen der Whistleblower-Affären haben dazu geführt, dass die breite Masse sich mit dem E-Mail Sicherheit beschäftigt. Verschlüsselung an sich ist ein komplexes Thema und dies scheint einer der Gründe dafür zu sein, warum es nach einem ersten Aufschrei wieder in der Versenkung verschwindunden ist.
Große deutsche Anbieter haben die Aufregung der ersten Stunde dazu genutzt, eine geschickte Marketing Kampagne zu starten (Stichwort: "E-Mail Made in Germany"), um von ihren Sicherheitsverfehlungen in der Vergangenheit abzulenken. Man darf die Augen nicht davor verschließen, dass die "großen Provider" vor Edward Snowden die Verschlüsselung des E-Mail Übertragungskanals aus Kosten- und Effizienzgründen nicht konfiguriert haben.
Die Verwendung von sichereren Übertragungskanälen ist weder eine Erfindung der Neuzeit und schon gar nicht eine Erfindung der Telekommunikationsanbieter. Die entsprechende Softwareprogramme unterstützten diese Funktionen schon vorher, da das notwendige Protokoll bereits 1999 (RFC 2487) eingeführt wurde. Die von WEB.DE in diesem Artikel verwendete Grafik suggeriert im Kontext des Artikels, dass nur GMX, WEB.DE und T-ONLINE über eine sichere Kommunikation verfügen und andere Anbieter dies nicht gewährleisten. Das ist schlichtweg falsch.
Technologisch besteht keinerlei Notwendigkeit, sich auf große Provider zu verlassen, wenn es um das Thema E-Mail Sicherheit geht. Selbst bei Anwendung des deutschen Datenschutzgesetzes, sind Daten des Kunden auf Geräten des Providers und sind damit rechtlich dem Zugriff des Kunden entzogen.
Aber was kann ich als Unternehmen machen, um E-Mails sicher zu übertragen und die Integrität der E-Mails sicherzustellen?
Der Schutzbedarf der E-Mail Kommunikation stellt sich für jedes Unternehmen anders dar.
Mögliche Fragen sind:
Das Thema E-Mail Verschlüsselung und E-Mail Sicherheit ist und bleibt komplex. Jedoch können Sie mit Hilfe kompetenter Berater die passende Lösung finden und die Sicherheit und Integrität Ihrer E-Mails sicherstellen.
Grundsätzlich und faktisch basiert E-Mail Sicherheit auf Vertrauen. Das Vertrauen ist begründet sich technisch in den Vertrauensstellungen der verwendeten und gültigen Zertifikate auf der einen Seite und den organisatorischen und vertraglichen Vertrauensstellungen zwischen Kunden und Software- bzw. Dienstanbietern auf der anderen Seite.
Die technischen Aspekte der E-Mail Sicherheit werden im Rahmen von drei weiteren Blog Artikel auf http://blog.granikos.eu behandelt.
Die Themen der Serie sind:
De-Mail ist Bestandteil der E-Government-2.0 Strategie Deutschlands und ist eine vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizierte Technik zur sicheren, vertraulichen und nachweisbaren E-Mail Kommunikation.
Eine komfortable Anbindung an die De-Mail Infrastruktur ist mit Hilfe der E-Mail Gateway Lösung NoSpamProxy Encryption möglich. Für eine Anbindung an die E-Mail Systeme eines Unternehmens muss eine De-Mail Gateway Kommunikation eingerichtet werden. Die Nutzung von De-Mail in dieserm Szenario erfordert den Einsatz einer Signaturkarte, was für die Anbindung an eine serverbasierte Softwarelösung ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt.
Im nachfolgenden Artikel wird die Anbindung exemplarisch für die T-Systems De-Mail Schnittstelle unter Verwendung von NoSpamProxy Encryption beschrieben. Die von T-Systems zur Verfügung gestellte Gateway-Lösung wird hierzu nicht benötigt. Die NoSpamProxy Encryption Gateway Rolle ist in diesem Beispiel bereits auf dem Windows Server 2012R2 System installiert.
Lesegeräte für Signaturkarten sind mit einer USB Schnittstelle ausgestattet. Bei direkter Nutzung einer hardwarebasierten Serverlösung stellt dies kein Problem dar, da der Kartenleser direkt am Server angeschlossen werden kann.
In einer virtualisierten Serverinfrastruktur muss der USB Kartenleser mit Hilfe eines USB Servers dem Betriebssystem zur Verfügung gestellt werden. Hier gibt es unterschiedliche Produkte am Markt. T-System empfiehlt hier das SoHo Produkt myUTN-50a der Fa. SEH. Am Markt existieren auch industrietaugliche Alternativen.
Als Kartenlesen empfiehlt und verkauft T-Systems den SCR3310 (lt. Herstellt End of Life), der auch in diesem Beispiel verwendet wird.
Die Installation aller Smartcard Komponenten muss über die Konsole erfolgen. Eine Installation über eine RDP Verbindung (auch RDP Konsole) führt zu einer fehlerhaften Installation der Smartcard Komponenten.
Für den USB Server ist die Verwendung einer dedizierten und fest konfigurierten IP-Adresse einer Zuweisung per DHCP vorzuziehen. Nach der Einrichtung muss der USB Server mit Hilfe der zugehörigen Verwaltungssoftware erreichbar sein und die USB Ports müssen im Gastbetriebssystem eingebunden werden. Die korrekte Einbindung kann im Gerätemanager kontrolliert werden.
Wichtig ist, dass die Einbindung des USB-Servers als „Autostart“ konfiguriert ist, damit der USB-Server beim Start des Betriebssystems automatisch verbunden wird.
Die Installation der Treibersoftware für den Kartenleser SCR3311 ist einfach, da es sich um eine simple Windows-Installer Lösung handelt. Nach der Installation muss der Kartenleser im Gerätemanager sichtbar sein und als korrekt installiert angezeigt werden.
Für den Zugriff auf die Smartcard muss der Treiber für das TCOS (TeleSec Chipcard Operating System) installiert werden. Hier ist TCOS Cardmodul Treiber für die manuelle Installation zu verwenden. Nach dem Entpacken des gezippten Archivs erfolgt die Installation (Treiber Update) mit Hilfe des Gerätemanagers. Nach der Installation muss die Smartcard im Gerätemanager sichtbar sein und als korrekt installiert angezeigt werden.
Für die Registrierung der auf der Smartcard gespeicherten Zertifikate muss die TCOS CardManager Software installiert werden. Auch hier ist die Installation einfach, da es sich um eine simple Windows-Installer Lösung handelt.
Nachdem alle Komponenten korrekt installiert sind, können die Zertifikate auf dem Server registriert und mit Hilfe eines Tools im Zertifikatsspeicher des Servers zur Nutzung bereitgestellt werden.
Starten Sie den TeleSec CardManager und wählen Sie die den Knoten Personalisierung -> Zertifikate und registrieren Sie alle Zertifikate.
Nach der Registrierung müssen die registrierten Zertifikate in den lokalen Zertifikatspeicher promotet werden, damit die Software mit den Zertifikaten arbeiten kann.
Starten Sie die CertificatePromoter.exe und wählen Sie alle registrierten Zertifikate. Klicken Sie anschließend auf Ok und starten Sie anschließend den Server durch.
Wichtig ist, dass nach der Bereitstellung der Zertifikate mindestens das Zertifikat für Client Authentication, Smart Card Logon im Zertifikatsspeicher aufgeführt wird.
In der Anzeige der Zertifikatsdetails können die erweiterten Nutzungsarten angezeigt werden:
Nachdem nun die Zertifikate korrekt im lokalen Zertifikatsspeicher verfügbar sind, kann der NoSpamProxy De-Mail Konnektor in der NoSpamProxy Verwaltungskonsole konfiguriert werden.
Vergeben Sie einen Namen für den Konnektor und wählen Sie T-System als Ziel aus. Anschließend wählen Sie das zu verwendete Zertifikat aus.
Im Auswahldialog für das Zertifikat werden alle Zertifikate angezeigt, die auf den verbundenen NoSpamProxy Gateway Systemen im lokalen Zertifikatsspeicher zur Verfügung stehen. Werden in diesem Dialog die De-Mail Zertifikate nicht angezeigt, müssen die Konfigurationsschritte zur Einbindung der Zertifikate überprüft werden.
Überprüfen Sie anhand der Zertifikate-Detailanzeige das zu verwendende Zertifikat (s.o.) und wählen es anschließend aus.
Für jedes Gateway-System muss ein separater Konnektor erstellt werden.
Nach der Einrichtung des Konnektors und der erfolgreichen Verbindung zum T-System De-Mail Server werden in der NoSpamProxy Verwaltungskonsole die zur Verfügung stehenden De-Mail Domänen angezeigt. Damit wurde die De-Mail Anbindung mit NoSpamProxy Protection eingerichtet.
Nach der rein technischen Anbindung des Unternehmens an De-Mail, muss De-Mail in Ihre Fachverfahren nach Ihren Wünschen und Anforderungen integriert werden. Dies erfordert eine ganz individuelle Beratung und Umsetzung.
Viel Spaß mit De-Mail.
In den vorherigen Blog-Artikeln wurde allgemein über die Herausforderungen beim Thema E-Mail Sicherheit, die Möglichkeiten der TLS Übertragungsverschlüsselung und der E-Mail Signierung und Verschlüsselung mit S/MIME gesprochen.
In diesem Blog-Artikel werden die Verschlüsselungskomponenten beschrieben, die sowohl für die Sicherung des Übertragungskanals, als auch für die Nachrichtenverschlüsselung verwendet werden. Der Schwerpunkt des Artikels liegt auf der Security Provider Implementierung von Microsoft.
Secure Channel ist das Security Support Provider Interface (SSPI) von Microsoft und wird von den unterschiedlichen Betriebssystemen bei Authentifizierungsvorgängen und bei verschlüsselter Kommunikation verwendet. Die unterstützen Verschlüsselungsalgorithmen variieren sehr stark, je nach Version des verwendeten Betriebssystems.
Eine sog. Cipher Suite beschreibt ein Sammlung von kryptografischen Algorithmen, die zur Schlüsselerstellung, Schlüsselaustausch und zur Verbindungsherstellung verwendet werden. Im Regelfall verwenden Softwarekomponenten auf Windowssystemen (Client und Server) die SCHANNEL Konfigurationen zur Verschlüsselung und Abwicklung der Kommunikation.
Jede zur Verfügung stehende Cipher Suite beschreibt eine festgelegte Kombination von
Die von Windows Server 2012R2 unterstützten Cipher Suites sind:
TLS_RSA_EXPORT_WITH_RC4_40_MD5
TLS_RSA_EXPORT1024_WITH_RC4_56_SHA
TLS_RSA_EXPORT1024_WITH_DES_CBC_SHA
SSL_CK_RC4_128_EXPORT40_MD5
SSL_CK_DES_64_CBC_WITH_MD5
TLS_RSA_WITH_DES_CBC_SHA
TLS_RSA_WITH_NULL_MD5
TLS_RSA_WITH_NULL_SHA
TLS_DHE_DSS_EXPORT1024_WITH_DES_CBC_SHA
TLS_DHE_DSS_WITH_DES_CBC_SHA
TLS_ECDHE_ECDSA_WITH_AES_128_CBC_SHA_P521
TLS_ECDHE_ECDSA_WITH_AES_256_CBC_SHA_P521
TLS_ECDHE_ECDSA_WITH_AES_128_CBC_SHA256_P384
TLS_ECDHE_ECDSA_WITH_AES_128_CBC_SHA256_P521
TLS_ECDHE_ECDSA_WITH_AES_256_CBC_SHA384_P521
TLS_ECDHE_ECDSA_WITH_AES_128_GCM_SHA256_P384
TLS_ECDHE_ECDSA_WITH_AES_128_GCM_SHA256_P521
TLS_ECDHE_ECDSA_WITH_AES_256_GCM_SHA384_P521
TLS_ECDHE_RSA_WITH_AES_128_CBC_SHA_P521
TLS_ECDHE_RSA_WITH_AES_256_CBC_SHA_P521
TLS_ECDHE_RSA_WITH_AES_128_CBC_SHA256_P521
TLS_ECDHE_RSA_WITH_AES_256_CBC_SHA384_P256
TLS_ECDHE_RSA_WITH_AES_256_CBC_SHA384_P384
TLS_ECDHE_RSA_WITH_AES_256_CBC_SHA384_P521
Diese Suites werden zwar unterstützt, stehen aber nach einer Standardinstallation des Betriebssystems nicht zur Verfügung. Hierzu muss die SCHANNEL Konfiguration per Registry angepasst werden. Mehr dazu im Abschnitt "SCHANNEL Konfiguration".
Der Aufbau einer TLS Verbindung gliedert sich in 4 Schritte:
In der nachfolgenden Beschreibung entspricht der Client dem sendenden (Verbindung aufbauenden) System und der Server dem empfangenden System.
Hinweis: Bei der Konfiguration der Cipher Suites Reihenfolge sollte darauf geachtet werden, dass zwar zuerst Suites mit PFS konfiguriert werden, jedoch ein Fallback ohne PFS ebenfalls angeboten wird.
Die Cipher Suite Reihenfolge legt fest, welche Suite zuerst und welche zuletzt verwendet werden soll.
In der Windows Systemregistrierung die zur Verfügungen stehenden Cipher Suites nach einer Basis Installation nicht konfiguriert. Der nachfolgende Screenshot zeigt den Registrierungsschlüssel SCHANNEL.
Einzig die zur Verfügung stehenden Protokolle (SSL/TLS) sind konfiguriert.
Die verfügbaren Cipher Suites und die eigentliche Reihenfolge der Suites werden in zwei unterschiedlichen Registrierungsschlüsseln konfiguriert.
Verfügbare Cipher Suites: HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Cryptography\Configuration\Local\SSL\00010002
Reihenfolge der Cipher Suites: HKLM\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Cryptography\Configuration\SSL\00010002
Hinweis: Der Registrierungsschlüssel für die Liste der Cipher Suites ist begrenzt auf 1023 Zeichen.
HINWEIS: Die direkte und eventuell fehlerhafte Anpassung der Windows Registry kann zur Instabilität des Betriebssystems führen. Die nachfolgende Beschreibung erfolgt nach bestem Wissen. Jedoch können wir keine Haftung für eventuelle Schäden übernehmen.
Die Konfiguration der Cipher Suites erfolgt im nachfolgenden Beispiel unter Verwendung des Tools IIS Crypto.
IIS Crypto ist ein Hilfsmittel, um die Konfiguration in der Windows Registry einfacher zu gestalten. Jedoch muss man bei Einsatz bedenken, dass beim Start des Programmes nicht die tatsächlich vorhandene Konfiguration der Systemregistrierung ausgelesen und angezeigt wird, sondern vielmehr die Standardkonfiguration von IIS Crypto.
IIS Crypto bietet vorkonfigurierte Konfigurationen für:
Nach der Anpassung der Cipher Suite Konfiguration (im nachfolgenden Beispiel die Best Practices Konfiguration), sind die neuen Schlüssel und Parameter in der Systemregistrierung vorhanden.
Je nach Typ (Protokoll oder Cipher Komponente) werden zur Aktivierung bzw. Deaktivierung folgende Schlüssel verwendet:
Eine Beschreibung zur manuellen Konfiguration der Systemregistrierung finden Sie bei Microsoft hier: http://support2.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;EN-US;245030
Wenn eine besonderen Anforderungen an die Absicherung der Server-Kommunikation mit externen Systemen besteht, was eigentlich immer der Fall ist, muss eine zusätzlich Konfiguration des Secure Channel Providers erfolgen. Im Normallfall kann die einheitlich über Gruppenrichtlinien erfolgen. Verwenden Sie aber Systeme, die keine Mitgliedsserver einer Domäne sind, so müssen diese Systemen manuell über die Systemregistrierung oder durch Verwendung der lokalen Sicherheitsrichtlinie erfolgen.
Die Konfiguration des Secure Channel hat eine direkte Auswirkung auf die TLS Verschlüsselung aller TCP Protokolle. Durch die unterschiedlichen Implementierungen bei unterschiedlichen Betriebssystemen müssen die Anpassungen mit Bedacht durchgeführt werden.
Sollte es Gründe geben, dass Sie eine FIPS- oder PCI-konforme Konfiguration vornehmen müssen, gibt es allerdings keine Alternative zur Umsetzung der Vorgaben.